Viele Menschen verwechseln Training/Erziehung mit Ausbildung.
„Ausbildungszeit“ ist ein spezieller Zeitpunkt am Tag, in der Woche oder im Monat. „Ausbildung“ ist also ein „Event“. Zum Beispiel, 1x in der Woche Hundeschule, 2x am Tag Kommandos oder Tricks trainieren, etc.
Hier ist Motivation erwünscht und gebraucht!
Daher brauchen wir auch zwangsläufig Motivatoren wie Spiel, Futter, Zuneigung etc. als Bestätigung.
Ziel von Ausbildung ist das konditionieren verschiedener Kommandos oder Abläufe. z.B Grundkommandos, Tricks, Suchen (z.B Rettungshunde), Schutzarbeit, usw
Training/Erziehung ist kein „Event“.
Erziehung findet 24Std, 7 Tage die Woche statt!
Bei der Erziehung geht es primär um Respekt, Vertrauen, Frustrationstoleranz und Ruhe.
Zum Beispiel um Themen wie Ressourcen nicht verteidigen, entspannt an Artgenossen vorbei gehen, Alleine bleiben, kein Stress in fremder Umgebung, etc.
Es geht NICHT um Grundkommandos, NICHT um Tricks, NICHT um Motivation! Wenn es um Erziehung geht brauchen wir, im Gegensatz zur Ausbildung, selten bis nie Motivation in Form von Futter, Spiel oder Zuneigung.
Was nicht heißt, das wir mit unserem Hund nicht spielen oder kuscheln dürfen! Es geschieht im Rahmen der „Erziehung“ (also 24/7) natürlich auch.
Aber Willkürlich! Hunde untereinander sind nur im „Erziehungsmodus“. Ausbildung gibt es unter Hunden nicht. Hunde bezwecken mit einer Spielaufforderung oder einer Zuneigungsgeste nichts! Wir auch nicht wenn wir uns nicht gerade in der „Ausbildungszeit“ befinden.
Probleme entstehen, wenn wir anfangen Ausbildung & Erziehung zu vermischen. z.B glauben wir könnten dem Hund mit Futter lernen entspannt an Artgenossen vorbei zu gehen. Der Hund kann lernen uns anzuschauen statt den Hund zu attackieren, wenn er stark Futter-/ Spielzeugmotiviert ist.
Ja, das ist bei manchen Hunden möglich! Das eigentliche Problem lösen wir damit aber nicht.